Eine Eidechse verschmilzt mit einem
flechtenbefleckten Felsbrocken
Die baumlose Huffaker Hügellandschaft
im Südosten von Reno im US-Bundesstaat
Nevada ist eine Miniaturwüstenlandschaft
umkreist von wachsender städtischer Bebauung und dem
Alexander Lake Stausee.
Renos Bürger nutzen diesen hügeligen Park für ihre
Mittagspause an einem der Picknick-Tische neben dem Parkplatz an
der Alexander Lake Straße sowie - hügelaufwärts
und hügelabwärts - zum Spaziergang oder Dauerlauf.
Seit langer Zeit hat diese einmalige Landschaft Menschen und Tiere angezogen.
Der Huffaker-Park selbst besteht aus niedrig wachsendem Wüsten-Balsei
Gestrüpp (Wüsten-Beifuß Gestrüpp).
Drumherum befanden sich ursprünglich Steppen-,
Wiesen- und Marschvegetationen. Die Hügelhänge zeichnen
sich durch Wüsten-Balsei und Gesteinsbrocken aus. Zu Winterende und
im Frühjahr findet man bunte Flechten und Blütenpflanzen vor.
Eine Informationstafel im Park malt die Vergangenheit aus, in der die
Huffakersphären von Gabelhornantilopen, Großohrhirschen
(auch Maultierhirsche genannt), Rotluchsen, Koyoten und Mardern durchzogen
oder besiedelt wurden. Heute findet man in erster Linie Hasen, Schlangen
und Eidechsen.
Weiterhin lernen wir, dass über einhundert Vogelarten im
Wüsten-Balsei Lebensraum angetroffen werden können:
zum Beispiel Bergspottdrosseln, Ammernarten wie die Beifußammer,
Blaukehl-Hüttensänger, Carolinatauben (auch Trauertauben genannt),
Wachteln und Beifußhühner. Letztere findet man nicht (mehr)
im Huffaker Park. Dafür kann man Raubvögel und durchziehende
Strandvögel beobachten - sowie niedrig fliegende Flugzeuge,
die vom nahebei gelegenen Reno-Tahoe Flughafen abfliegen oder dort
landen.
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Mariposa Lilie
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Hookers Sonnenblume
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Klee
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Gelbe Wüstenpetersilie
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Dornenbirnenkaktus (Opuntie)
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Wüsten-Balsei Galläpfel
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In kurzer Entfernung vom Parkplatz befindet sich eine Informationstafel,
welche einige Pflanzen zeigt, die man in der Huffaker-Landschaft finden kann:
Great Basin Beckwith Veilchen
(Viola beckwithii),
Bruneau Mariposa Lilie
(Calochortus bruneaunis),
weißes Gänseblümchen
(Layia glandulosa),
großblütiger Habichtsbart
(Crepis occidentalis, eine Pippau-Art),
Hookers Sonnenblume
(Balsamorhiza hookeri),
gelbe Wüstenpetersilie
(Lomatium sp.),
Blepharipappus
(Blepharipappus sp., weißblütige Asternarten),
Knöterichgewächse
(Eriogonum sp.) und
Dornenbirnenkaktus
(Opuntia polyacantha).
Mit der Ausnahme der einjährigen Gänseblümchen und den
Blepharipappus Arten sind dies mehrjährige Pflanzen. Auch andere Blumen
wie Castilleja (Malerpinsel), Lupinen, Flammenblumen (Phlox) und Klee wachsen im
Huffakergebiet. Eine Auswahl davon wird hier gezeigt.
Das auffallendsten Gewächs im Park sind die aromatischen,
immergrünen (genauer: ganzjährig silbergrünen) Sträucher
des Wüsten-Balseis (Artemisia tridentata).
Zwischendrin findet man auch grüne Rutensträucher der
Meerträubelgewächse (Ephedra).
Das Bild mit den Wüsten-Balsei Galläpfeln
lässt die
Blätter mit den drei abgerundeten Flügel- bzw. Zahnenden gut erkennen;
daher die wissenschaftliche Artenbezeichnung: tridentata heißt
dreizähnig. Die Sträucher selber beißen nicht. In ihrem Schutz und
Schatten halten sich aber gerne Schlangen auf, die zubeißen können,
wenn man sie nicht in Ruhe lässt. Wüsten-Balsei Blätter kommen
auch vier- und zweizähnig vor. Die gezeigten, grünlich rosafarbenen
Galläpfel erreichen Daumendicke. Sie werden hin und wieder auf vereinzelten
Strächern gefunden. Die Galläpfel stellen durch Insekten verursachte
Auswüchse dar, die den Insekten und ihren Larven als Herberge dienen. Eine
begrenzte Anzahl von Galläpfeln fügen einem befallenen Strauch in der
Regel keinen Schaden zu.
Knöterichgewächs
Opuntien (Dornenbirnenkakteen) sind selten in Nordnevada. Die wenigen Pflanzen im
Huffaker Park sind von geringer Größe. Einige davon wuchsen (und wachsen
vielleicht wieder) in einem Gebiet, dass im Jahr 2010 von einem Buschfeuer
überrannt wurde
(Huffaker Brand). Die geöffneten Blüten
der Opuntien leuchten strahlend gelb. Die im Bild gezeigte Knospe - kurz vor ihrer Öffnung -
ist noch roseefarben.
Die Familie der Knöterichgewächse
(Polygonaceae) ist sehr artenreich.
In dem Pflanzenführer von Laird R. Blackwell mit dem Titel
The Tahoe Wildflowers Guide (Morris Book Publishing, 2007) sind zwei gelbblütige
Arten zu finden, die trockene Hanglagen bevorzugen: cushion desert buckwheat
(Eriogonum caespitosum) und ochre-flowered buckwheat
(Eriogonum ochrocephalum). Auch andere Polygonaceae Arten sind im
Reno/Tahoe Gebiet heimisch: altered andesite buckwheat (Eriogonum robustum) and Lobb's buckwheat (Eriogonum lobii).
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