Der Rosengarten von Berkeley liegt
an einem südsüdwestwärts geneigten Hang
zwischen Wohngebieten. Die Gartenanlage befindet sich in einem
Tal, das in den 1840ziger Jahren von Don Jose Domingo Peralta
als El Valle de Los Codornices (Tal der Wachteln)
bezeichnet wurde [1]. Der Name des angrenzenden
Codornices Parks trägt den
Bezug auf Wachteln heute noch im Namen. Im Jahr 1995 wurde der
Rosengarten mit dem Titel
»City of Berkeley Landmark«
als stadtarchitektonisches Denkmalsgebiet ausgezeichnet [1].
Die terrassenartige Anlage gibt dem Garten eine
amphitheaterähnliche Form: ein Theater, von dem man
die Bucht von San Franzisko überschauen kann, auch wenn die
Sicht durch einige emporgewachsene Bäume jetzt etwas
eingeschränkt ist. Um den Garten herum wurde in den
späten 1990ziger Jahren ein Zaun errichtet, um die
Gartenpflanzen vor hungrigen Rehen zu schützen [2].
Eine Informationstafel am Eingang gibt detaillierte Auskunft
über die Geschichte des Gartens, der zwischen 1933 und
1937 vom Landschaftsarchitekten Vernon M. Dean entworfen
worden war:
»Der Rosengarten entstand als gemeinsames Vorhaben der
Stadt Berkeley mit der Bundesinitiave
Federal Works Progress Administration (WPA), deren
öffentliche Förderprojekte Arbeit während
der Wirtschaftskrise schafften. Vernon M. Dean, der
Landschaftsarchitekt der Stadt, gestaltete den Garten im rustikalen
Stil mit einem offenen Laubengang aus Redwood-Holz und einer
halbkreisförmigen Steinstufenterrassenanlage mit Blick auf
die Bucht von San Franzisko. Hunderte Tonnen hiesigen Gesteins
wurden als Baumaterial aus den Hügeln Berkeleys abgetragen.
Der Garten wurde den Hängen westlich der [ehemaligen]
Euclid Avenue Straßenbahnstrecke angepasst, die
die Schlucht des Codornices-Tals auf einer
Bockbrücke überquerte. Mehr als 2.500
Rosenbüsche wurden durch die
East Bay Counties Rose Society von Charles V. Cowell
ausgewählt. Deren Anpflanzung ordnete jeder Terrasse einen
bestimmten Farbton zu: rote Rosen auf der obersten Terrasse und
terrassenabwärts in Folge bronzefarbene, rosa, gelbe und
schließlich weiße Rosen auf unterster Stufe.
Der Eingang, von dem sich der Garten überschauen
lässt, wurde 1996 von der Architektin Helene Vilett
neuentworfen und mit Gemeindespenden und städtischer
Finanzierung umgebaut.«
[Berkeley Historical Plaque Project, 1998;
ins Deutsche übersetzt von Axel Drefahl].
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Westerland Rose, mit
dicht gruppierten, vollen Blüten
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Flutterbye Rose, mit
Farbwechsel von
Knospe zu Blüte
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Mitte Mai soll der Garten jedes Jahr in seiner schönsten
Pracht erscheinen. Am Muttertag wird hier auch Rosentag gefeiert.
Etwa 250 verschiedene
Rosensorten sind zu bewundern. Einige davon blühen den
ganzen Sommer über, während andere nur für
kürzere Zeit in Blüte stehen. Die Blüten
von einigen im Garten anzutreffenden Zierrosen sind hier
gezeigt: die brilliant blühende, lachsorange
Westerland Rose,
die Flutterbye Rose mit rot- bis
orangefarbenen Knospen und kräftig gelben Blüten
und die Kletterrose Buff Beauty mit sich
aprikosenfarben öffnenden Knospen, zu leichtgelben und
weißen Blüten übergehend.
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Kletterrose Buff Beauty,
mehrere Meter an der
Redwood-Pergola hochrankend
Wie erreicht man den Rosengarten?
Der Garteneingang hat die Adresse
1200 Euclid Avenue, direkt
gegenüber dem Codornices Park.
Zwei Straßenblöcke nordöstlich von
der Kreuzung der University Ave/Shattuck Ave trifft man auf
die Hearst Ave, welche man in östliche Richtung bergauf
fährt. Dann biegt man links in die Euclid Ave. Nach
ungefähr einem Kilometer erreicht man den Garteneingang
zwischen Bayview Pl. and Eunice St. (siehe Karte unter
[3]). Das oben gezeigte Berkeley Rose Garden Schild
hängt gut sichtbar auf der linken Straßenseite der
Euclid Ave. Es gibt nur wenige Parkplätze und diese haben
eine begrenzte Parkdauer.
Fußgängern und Radfahrern bieten sich verschiedene
Möglichkeiten, den Rosengarten via Erkundungstour von der
Berkeley BART Bahnstation bzw. vom Campus der
University of California zu erreichen, in dem sie sich
eine Strecke durch die schön angelegten, abwechslungsreich
bepflanzten Instituts- und Wohnviertel heraussuchen.
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