Lektorat

Was ist ein Fuchsschwanz?

Anatomie: Der Schwanz ist ein Fortsatz der Wirbelsäule. Offenbar ist er bei Füchsen gut ausgeprägt. Der Fuchsschwanz ist mancherorts zum Schmuckschwanz geworden: Vom Fuchs abgetrennt und ausgestopft oder synthetisch hergestellt dient(e) er als modisches Accessoire und Narrenattribut. Auch als Mützendekoration, Schlüsselanhänger, Antennenfummel und sonstwo baumelnde Zierde können Fuchsschwänze erspäht werden. Menschen lieben es, ihre eigene Anatomie und die von Gegenständen des täglichen Gebrauches zu erweitern - auch über die Faschingszeit hinaus.

Botanik: Botanikern und Pflanzenliebhabern ist der Fuchsschwanz (Amaranthus) als Pflanzengattung bekannt [1,2]. Die amarantroten Blütenähren des häufig kultivierten Gartenfuchsschwanzes (A. caudatus L.) erinnern an den Schweif eines Fuchses. Die Schweife sollen schon im 16. Jahrhundert in Bürgergärten gewedelt haben. Die Familie der Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae) gehört zur Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales).
Dann gibt es noch die Fuchsschwanzgräser (Alopecurus), z. B. den Wiesenfuchsschwanz (A. pratensis) [3]; oft auch Wiesen-Fuchsschwanz geschrieben.

Handwerk: Im Tischlereihandwerk ist der Fuchsschwanz als eine spezielle Form der ungespannten Sägen von Nutzen [4]: Der Fuchsschwanz ohne Rücken ist nach DIN 7244 bis 600 mm lang und hat ein breites, steifes nach vorne schmäler werdendes Blatt mit rechtwinkligen Zähnen. Es bedarf etwas an Fantasie um die Ähnlichkeit mit dem Schwanz eines Fuchses, der ja auch zur Schwanzspitze hin schmäler wird, zu erkennen. Aber die gehört zur Handwerkskunst dazu.


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Ausgewählte Literatur und Webseiten

[1] Roy Hay und Patrick M. Synge (Deutsche Bearbeitung von Achim Herklotz und Peter Menzel): Das Grosse Blumenbuch (2. Auflage). Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 1973; Seite 262.
[2] Pflanzen im Emsland: Fuchsschwanzgewächse
[3] Futtergräser: Wiesenfuchsschwanz.
[4] Johann Flocken und Henry Walking: Lehrbuch für Tischler (Teil 1). Gebrüder Jänecke Verlag, Hannover, 1963; Seite 25.