Verschachtelung von Zitaten und direkter Rede
Zitate können selbst Zitate und direkte Rede enthalten.
Tiefergehende Verschachtelungen sind möglich.
Verschachtelte Zitate enthalten
Anführungszeichen („…“
oder »…«) und bei tieferer Schachtelung auch
halbe Anführungszeichen
(‚…’ oder ›…‹). Deshalb ist es
bei einem verschachtelten Zitat sinnvoll, auf Anführungszeichen
zur Gesamtumklammerung zu verzichten und stattdessen das Zitat
optisch herauszustellen. Dies geschieht durch deutliche Trennung
des Zitats vom übergeordneten Text und durch Einrückung.
Der zitationsrelevante Verweis wird rechtsbündig
in eine eigene Zeile gesetzt, die dem Zitat folgt. Das folgende Beispiel
zeigt diese Form der Zitatdarstellung, wobei die farblichen
Hervorhebungen nicht dem Original entnommen wurden, sondern hier
der Demonstration der Zitiertiefe
(Verschachtelungstiefe) dienen:
Ich [Murray Gell-Mann] erinnere mich an die Geschichte von der Grundschullehrerin,
die ihren Schülern einen Hausaufsatz von dreihundert Wörtern Länge aufgab. Ein
Schüler, der das Wochenende mit Spielen verbracht hatte, schrieb am Montag mor-
gen hastig den folgenden Aufsatz nieder: »Gestern brach in der Küche unseres
Nachbarn ein Feuer aus. Ich streckte den Kopf aus dem Fenster und schrie:
›Feuer! Feuer! Feuer!…‹« Der Schüler schrieb das Wort »Feuer« so oft nieder,
bis der Aufsatz die geforderte Länge von dreihundert Wörtern hatte. Hätte er diese
Bedingung nicht erfüllen müssen, dann hätte er denselben Bedeutungsgehalt mit
dem Ausdruck »…schrie 281mal ›Feuer!‹« vermitteln können.
Gell-Mann, Murray, 1994 [1]
Bis auf die farblichen Änderungen, den Zusatz
„[Murray Gell-Mann]“ und ein am Zeilenende
hinzugefügtes Worttrennungszeichen ist dieser Zitattext hier
einschließlich der einfachen und doppelten Guillemets
zeichengetreu wiedergegeben. Wenn wir für die oberste
Zitierebene eine Verschachtelungstiefe von null festlegen, dann
ist die Gesamttiefe zwei:
Die doppelten
Guillemets umrahmen
Text der Tiefe eins
und der darin enthaltene Text, der durch
einfache Guillemets
gekennzeichnet ist, hat eine
Tiefe von zwei.
Zitate mit noch tieferer Verschachtelung sind selten.
Die Zitation bezieht sich auf die oberste Zitierebene. Die Zitierebene
der Tiefe eins ist mit dem von Gell-Mann zitierten Schüler
verknüpft. Die Tiefe zwei enthält Selbstzitate des
Schülers. Wären die tieferen Zitierebenen auch mit
Quellenangaben verknüpft, so hätte man selbst zu
ermessen, in welcher Form man diese in das eigene Manuskript mit
einbezieht - oder ob man es bei deren Zitation im Original belässt.
Quellenangabe
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Gell-Mann, Murray:
Das Quark und der Jaguar.
München:
R. Piper GmbH & Co. KG
1994, S. 74 in der
unveränderten Taschenbuchausgabe (August 1996).
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